Dienstag, 28. Januar 2020

Buchvorstellung: 📖 ANGSTRAUM - Nadine d´ Arachart und Sarah Wedler


Hallo meine lieben Büchereulen,

es ist Dienstag und somit gibt es heute traditionsgemäß eine Buchvorstellung für euch. :-)
Es ist einmal mehr ein Thriller. Obwohl mich derzeit mal wieder eine kleine Leseflaute heimsucht, stapelt sich meine WuLi an "Möchte-ich-noch-unbedingt-lesen-Büchern" ins unermessliche.

ANGSTRAUM ist ein Buch davon.
Derzeit sehe ich viele Postings von anderen Buchbloggern auf ihren Social Media Kanälen, die dieses Buch sehr loben.
Ein Grund für mich, euch das Buch einmal näher zubringen. :-)

Wie nah ... das seht ihr weiter unten ...

Eure Romy


Buchbeschreibung:
Ein Raum.
Fünf Jugendliche.
Und eine Mordserie, die Hamburg in Atem hält.


Sommer 2006
Dunkelheit. Immer wenn das Licht ausgeht, kommt er zu uns in den Keller. Wir wissen nicht, wen er als Nächstes holt, nur eines ist klar: Er bringt uns in den Raum, und dort geschehen schreckliche Dinge. Wir haben keine Ahnung, was er mit uns macht. Aber wir glauben nicht mehr dran, dass wir jemals wieder nach Hause kommen.

Frühjahr 2019
Keiner von uns erinnert sich, was in dem Raum geschah – aber das ist in Ordnung, denn wir sind davongekommen. Doch dann beginnt das Grauen von Neuem. Menschen, die wir lieben, werden ermordet. Er ist noch nicht fertig mit uns. Und wenn wir ihn stoppen wollen, müssen wir unsere alten Wunden wieder aufreißen. Wir müssen uns erinnern. Um jeden Preis.

Willst du wissen, was in dem Raum geschah?

Erlebe den ANGSTRAUM aus fünf verschiedenen Sichten und komme der Clique von damals gefährlich nah ...

Über die Autorinnen:
Sarah Wedler:
Sarah Wedler wurde 1986 geboren und lebt in Hattingen. Sie studiert Sozialwissenschaft an der Ruhr-Universität in Bochum und schreibt seit vielen Jahren Kurzgeschichten und Drehbücher. Gemeinsam mit Nadine d'Arachart wurde sie bereits mehrfach mit Literatur- und Drehbuchpreisen ausgezeichnet - u.A. mit dem Kubischu Förderpreis und dem Aachener Drehbuchpreis. 2011 stand sie gemeinsam mit Nadine im Finale des Berliner Open Mike; 2012 wurden beide mit dem Förderpreis zum Literaturpreis Ruhr ausgezeichnet. "Die Muse des Mörders" ist der erste Krimi, den die beiden Autorinnen gemeinsam veröffentlicht haben. Später folgte der Thriller "Abgründe" als E-Book.(Quelle: https://www.amazon.de/Sarah-Wedler/e/B006SIWFAG/ref=dp_byline_cont_book_2)


Nadine d`Arachart:
Nadine d'Arachart wurde 1985 in Hattingen geboren und schreibt seit vielen Jahren gemeinsam mit Sarah Wedler. Neben diversen Veröffentlichungen in Anthologien und Jahrbüchern erhielten sie gemeinsam verschiedene Preise für ihre Kurzgeschichten und Drehbuchideen - u.A. den Ideale Literaturpreis und den Green Me Story Award. 2011 standen die beiden im Finale des Open Mike in Berlin. Zuletzt wurden Nadine und Sarah mit dem Förderpreis zum Literaturpreis Ruhr 2012 ausgezeichnet. "Die Muse des Mörders" ist ihre erste Romanveröffentlichung. Im April folgte der Thriller "Abgründe" als E-Book.
(Quelle: https://www.amazon.de/Nadine-dArachart/e/B006SIZE6S/ref=dp_byline_cont_book_1)


EXKLUSIVER AUSZUG AUS DEM BUCH:

CHRIS 
Tropf. 
Tropf. 
Tropf. 

Ich presse beide Hände auf die Ohren, trotzdem scheint das leise Tröpfeln bereits überall in meinem Kopf zu sein. Ich habe es sogar heute Nacht gehört, über den Lärm der Reeperbahn hinweg. Es klingt, als würde jemand mit dem Finger direkt gegen meinen Schädelknochen tippen. Tock, tock, tock. Wir müssen das Dach reparieren, damit der Regen nicht mehr durchkommt. Wir sollten so vieles in diesem Haus wieder in Schuss bringen, aber so läuft das nicht, wenn man Häuser besetzt. Man restauriert sie nicht, dafür würde das Geld, das wir beim Schnorren zusammenkriegen, auch gar nicht reichen. Man lebt mit dem, was man hat. Und in unserem Fall sind das ein paar kaputte Dachschindeln, abbruchreife Treppen und scheibenlose Fenster. Ich drehe mich auf die Seite und betrachte den violetten Haarschopf, der aus Laras Schlafsack hervorlugt. Sie kann immer schlafen, egal, wo wir uns befinden, egal, wie laut es um uns herum ist. Auch wenn ich sie bereits neun Jahre kenne, weiß ich nicht viel über sie, weil sie – wie sie selbst sagt – nur im Jetzt lebt. Sie redet nicht gerne über Vergangenes, dennoch konnte ich mir mit der Zeit einiges über sie zusammenreimen. Den Erzählungen der anderen nach hat sie schon immer hier gelebt, auf den Straßen von St. Pauli. Ich strecke meine Hand aus und streiche ihr über das Haar, das sich viel weicher anfühlt, als es aussieht. Dann stehe ich auf und ziehe meine Jeans an, um auf den Balkon zu gehen, der eigentlich gar keiner mehr ist. Es gibt kein Geländer und der Boden ist schon zur Hälfte weggebröckelt. Der Ausblick ist auch nicht der beste. Vor mir, keine zehn Meter entfernt, befindet sich die nächste Häuserwand, deren Neonreklame nachts unsere einzige Lichtquelle darstellt. Und unter uns liegt ein verwilderter Innenhof, in dem mein Kumpel Pyro pennt. Er schläft immer draußen, selbst wenn es, wie gestern Abend, praktisch aus Eimern regnet. Tropf. Langsam trete ich auf den Balkon, setze mich an den Rand und lasse die Füße in der frischen Morgenluft baumeln. Tropf. Ich fühle mich fix und alle, schließlich habe ich nicht eine einzige Minute geschlafen. Die anderen pennen alle noch, wie mir die Stille im Abrisshaus verrät. Und bei einigen von ihnen kann ich auch nicht damit rechnen, dass sie vor Mittag aus dem Bett kommen. Wenn überhaupt. Tropf. Ich bin drauf und dran, mir wieder die Hände auf die Ohren zu pressen, als mein Handy schellt und das nervtötende Tröpfeln einfach übertönt. Ich hole es aus meiner Hosentasche und blicke auf das alte, gesprungene Display. Unbekannte Nummer. Ich nehme ab, damit die anderen von dem blechernen Klingeln nicht geweckt werden. Die Zahl der Menschen, die meine Nummer haben, ist in den letzten Jahren beachtlich gewachsen und ich bin gespannt, wer mich so früh morgens anruft. »Faul, pervers und arbeitsscheu, Trödeltrupp St. Pauli, was kann ich für Sie tun?«, melde ich mich grinsend. Am anderen Ende der Leitung herrscht einen Moment Stille, dann räuspert sich eine Frauenstimme. »Entschuldigung, spreche ich mit Herrn Christian Janssen?« Die Ernsthaftigkeit in der Stimme der Frau wischt mir das Grinsen aus dem Gesicht. Christian. So hat mich seit Jahren niemand mehr genannt. Für alle hier bin ich nur Chris. »Ja. Der bin ich«, sage ich und stehe ganz automatisch auf. »Hier spricht Angela Neubauer aus dem Universitätsklinikum. Ich muss Ihnen leider mitteilen, dass Herr David Heidenreich einen Unfall hatte.« Für einen Moment stehe ich einfach nur da, blicke hinunter auf Pyro, der zwischen dem Unkraut im Innenhof kaum auffällt und versuche, aufzuwachen. David Heidenreich. Ein Geist aus meiner Vergangenheit. Wahrscheinlich habe ich es doch noch geschafft, trotz des Wassertröpfelns einzuschlafen. Natürlich, das hier muss ein Traum sein. »Herr Janssen?« Leider klingt Angela Neubauer ziemlich echt. »Sind Sie noch dran?« Warum ruft sie ausgerechnet mich an? Ich stelle die Frage laut, zumindest, so laut es meine zugeschnürte Kehle zulässt. »Sie sind als Notfallkontakt von Herrn Heidenreich eingetragen. Ist das etwa ein Versehen?« Ist es eins? Ich weiß es nicht, ich glaube es nicht. »Nein, es ist nur … Ich habe David bestimmt zehn Jahre nicht mehr gesehen.« Das hier fühlt sich unwirklich an, als würde ich gerade von einer langen Reise nach Hause kommen. So muss es sein, wenn man aus dem Koma erwacht. »Oh.« Die Frau aus der Klinik klingt ein wenig enttäuscht. »Das tut mir leid. Sie sind der einzige angegebene Kontakt und –« »Kein Ding.« Ich überlege mir die nächsten Worte nicht so gründlich, wie ich es wahrscheinlich sollte. »Ich komme gleich vorbei, okay?« »Vielen Dank.« Angela Neubauer klingt aufrichtig erleichtert. Sie gibt mir noch die Adresse und ein paar andere Infos, die ich gar nicht richtig registriere. Dann legen wir auf und ich starre noch eine Weile auf mein uraltes Handy, dessen graue Hülle so abgegriffen ist, dass sie an manchen Stellen weiß erscheint. David Heidenreich. Der Name weckt zahlreiche Erinnerungen. Schöne Erinnerungen, an lange Sommertage in einer Zeit, in der alles noch offen und leicht war. Und weniger schöne … An modrige Kälte und die Schwärze hinter der Tür.

Infos zum Buch:
Autor: Sarah Wedler & Nadine d´Arachart
Verlag: Independently published
Ersterscheinung: 22. Oktober 2019
Genre: Psychothriller

Format: Broschiert
Preis: 12,99 €
Seitenzahl: 459 Seiten
ISBN: 978-1-7017-1717-6

Format: eBook
Preis: 0,99 €
Seitenanzahl: 409 Seiten
Dateigröße: 4353 KB
ASIN: BB0813C1FT


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